FIFA-Delegation besichtigt Spielorte der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™
10.06.21 - 22:30 - de.fifa.com

FIFA Women's World Cup trophy 

Zwei Jahre vor Turnierbeginn sind die Vorbereitungen für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ in Australien und Neuseeland in diesen Monaten mit dem zweiwöchigen Besuch der FIFA in den beiden gastgebenden Ländern einen grossen Schritt vorangekommen.

Nach der vorgeschriebenen Quarantäne wird eine FIFA-Delegation, einschliesslich Experten zentraler Betriebsbereiche, die neun Spielorte und zehn Stadien in Australien und Neuseeland sowie weitere mögliche Turnierstätten in den beiden Ländern besichtigen.

Während ihres zweiwöchigen Besuchs wird die FIFA-Delegation mit wichtigen Interessengruppen und Vertretern u. a. der Verbände Australiens und Neuseelands sowie lokaler Behörden auch die weitere Planung und zentrale operative Aspekte für das Turnier besprechen.

Termine der Stadionbesichtigungen

·       21. Juni: Wellington/Te Whanganui-a-Tara (Wellington-Stadion)

·       22. Juni: Hamilton/Kirikiriroa (Waikato-Stadion)

·       23. Juni: Auckland/Tāmaki Makaurau (Eden Park)

·       25. Juni: Dunedin/Ōtepoti (Dunedin-Stadion)

·       29./30. Juni: Sydney (Australia-Stadion und Sydney-Fussballstadion)

·       1. Juli: Brisbane (Brisbane-Stadion)

·       2. Juli: Adelaide (Hindmarsh-Stadion)

·       3. Juli: Perth (Perth-Rectangular-Stadion)

·       4. Juli: Melbourne (Melbourne-Rectangular-Stadion)

Rhiannon Martin, FIFA-Leiterin des "FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™"-Projekts, sagte:

"Zwei Jahre vor dem Beginn der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 freuen wir uns sehr, die neun Spielorte und zehn Stadien gemeinsam mit unseren Kollegen in Australien und Neuseeland zu besichtigen und uns mit eigenen Augen einen Eindruck der Turniervorbereitungen und der Fortschritte zu verschaffen.

Nach vielen virtuellen Seminaren sowie intensiver Zusammenarbeit mit den Spielorten und vielen Interessengruppen in Australien und Neuseeland seit der Vergabe des Turniers im letzten Jahr markiert der Besuch einen wichtigen Schritt bei den Turniervorbereitungen, während wir alles daransetzen, gemeinsam mit Australien und Neuseeland 2023 eine unglaubliche FIFA Frauen-Weltmeisterschaft zu veranstalten."

Jane Fernandez, FIFA-Betriebsdirektorin – Australien, fügte an:

"Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 bietet uns die einzigartige Chance, ein neues Publikum zu erreichen und die nächste Generation von Spielerinnen in Australien, Neuseeland und auf der ganzen Welt zu inspirieren. Während die Vorbereitungen in beiden Ländern auf Hochtouren laufen, sind die beiden kommenden Wochen ein weiterer wichtiger und aufregender Schritt für die FIFA und die fünf Spielorte in Australien, ehe wir 2023 die besten Spielerinnen und Fans aus aller Welt bei uns begrüssen werden."

Jane Patterson, FIFA-Betriebsdirektorin – Neuseeland, betonte:

"Als erste FIFA Frauen-Weltmeisterschaft, die von zwei Ländern veranstaltet wird, und erster FIFA-Wettbewerb, der in zwei Konföderationen stattfindet, bietet das Turnier 2023 die Möglichkeit, den Spielerinnen, den Fans und der Bevölkerung der beiden gastgebenden Länder und darüber hinaus erstklassigen Frauensport zu bieten. Beim anstehenden Besuch kann die FIFA nicht nur die laufenden Vorbereitungen begutachten, sondern sich auch intensiv mit den Spielorten, Stadionbetreibern und Behörden in Neuseeland austauschen, um dafür zu sorgen, dass das Turnier ein bleibendes Erbe hinterlässt."

Im Mai bewilligte der FIFA-Rat die Gründung einer neuen FIFA-Tochtergesellschaft zur Leitung der Organisation der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ in Australien und Neuseeland. Ausserdem gab die FIFA vor Kurzem die Ernennung von Dave Beeche zum Geschäftsführer dieser Tochtergesellschaft bekannt.

Nach dem beispiellosen Erfolg der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™ wird die WM 2023 auf einstimmigen Beschluss des FIFA-Rats erstmals mit 32 Teams ausgetragen. Die insgesamt neunte Ausgabe findet vom 20. Juli bis zum 20. August 2023 in Australien und Neuseeland statt.


Beeche: "Die potenziellen Auswirkungen von 2023 sind unglaublich"
31.05.21 - 09:10 - de.fifa.com

FIFA U20 World Cup CEO Dave Beeche speaks

Die FIFA gab heute die Ernennung von Dave Beeche zum neuen CEO der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland bekannt. Bevor er sein Amt am 14. Juni offiziell antritt, sprach FIFA.com mit Beeche über seine Ernennung, seine Erfahrungen bei der Durchführung erfolgreicher Veranstaltungen und darüber, was die Fans und die Teams bei der nächsten FIFA Frauen-WM 2023 erwarten können.

Herzlichen Glückwunsch und ein freundliches Willkommen als neuer CEO für die FIFA Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland. Bitte erzählen Sie uns ein bisschen über sich und was Sie von dieser neuen Rolle erwarten?

Ich fühle mich sehr geehrt und freue mich über die Ernennung. Ich habe zwei Töchter, die Fussball spielen, und habe so aus erster Hand erfahren, welche wichtigen Lektionen und positiven Auswirkungen der Fussball auf die Entwicklung junger Menschen, insbesondere Mädchen im Teenageralter, haben kann. Ich hatte auch das Glück, CEO für die FIFA U-20-WM 2015 in Neuseeland zu sein. Diese Aufgabe habe ich sehr genossen. Das Turnier war ein großer Erfolg.

Die FIFA U-20-WM 2015 in Neuseeland hinterließ ein sehr gutes Erbe für den Fussball in Neuseeland und ihre Auswirkungen dauern bis heute an. Selbst fünf Jahre später bekomme ich immer noch mit, dass die Leute über das Turnier sprechen, wie großartig das Finale zwischen Brasilien und Serbien in Auckland war und was für ein tolles Erlebnis, all die Farben, den Lärm, die Begeisterung zu erleben, die zum Fussball auf Weltklasseniveau gehören . Die aktuelle Konzentration auf den Frauensport in Australien und Neuseeland, aber auch weltweit, bedeutet, dass es eine wirklich aufregende Zeit ist, in der ich mich engagieren kann, und ich freue mich sehr darauf, einen Teil zum exponentiellen Wachstum des Frauensports beizutragen.

Die FIFA Frauen-WM 2023 wird ein wichtiger Meilenstein und bietet eine Chance, ein bleibendes Vermächtnis für den Frauenfussball in Australien, Neuseeland und auf der ganzen Welt zu hinterlassen. Was repräsentiert und bedeutet Ihnen das Turnier in dieser Hinsicht?

Auch wenn Fussball in Australien und Neuseeland im Gegensatz zu anderen Teilen der Welt derzeit nicht die Sportart Nummer eins ist, stellt die Möglichkeit, ein Turnier dieser Bedeutung in beide Länder zu bringen, eine unglaublich spannende Chance dar, die Entwicklung des Sports voranzutreiben und auszuweiten. Im Nachwuchsbereich gibt es durchaus in beiden Ländern viel Teilhabe. Die FIFA Frauen-WM 2023 wird eine echte Chance darstellen, ein bleibendes Vermächtnis in so vielen anderen Bereichen des Fussballs zu hinterlassen - sowohl auf dem Spielfeld als auch abseits davon - und auch in der Gesellschaft insgesamt. Die potenziellen Auswirkungen sind unglaublich.

Wie wir bereits in Frankreich gesehen haben, bildet die FIFA Frauen-WM auch eine perfekte Bühne, um eine neue Generation von Vorbildern zu schaffen. Die Matildas sind schon jetzt ein Weltklasseteam und wollen sogar um den Titel mitspielen. Auch in Neuseeland drängt eine interessante neue Generation nach vorn, darunter einige Spielerinnen aus dem Team, das es bei der FIFA U-17-Frauen-WM 2018 Platz auf den dritten Platz schaffte.

Als Organisator des Turniers freue ich mich sehr, wieder für die FIFA zu arbeiten und eine Rolle dabei zu spielen, die bestmögliche Bühne für das unglaubliche Talent dieser Spielerinnen zu bereiten. Ich will dazu beitragen, ein Weltklasse-Event für die Fans in Australien und Neuseeland und auf der ganzen Welt auf die Beine zu stellen.

Sie sind nicht zum ersten Mal an der Spitze der Organsation eines FIFA-Turniers. Schließlich waren Sie auch schon CEO bei der FIFA U-20-WM 2015. Welche Lektionen aus dieser Tätigkeit und aus Ihren weiteren Führungsrollen im Sport, Tourismus und Großveranstaltungen werden Sie umsetzen?

Bei der erfolgreichen Durchführung von Veranstaltung dreht sich alles um Partnerschaften. Wichtige und erfolgreiche Partnerschaften mit Regierungen, Gastgeberstädten und Mitgliedsverbänden sind entscheidend für ein erfolgreiches Turnier.

Dann denke ich, dass wir sicherstellen müssen, dass wir ein Weltklasse-Erlebnis und eine tolle Atmosphäre für die Athleten, für die Fans und für jeden schaffen, der am Turnier teilnimmt oder es anschaut - wenn wir es so gestalten können, dass wir ein Weltklasse-Erlebnis sowie ein bleibendes Vermächtnis für die wichtigsten Zuschauer und Interessengruppen schaffen, dann wird das Turnier ein Erfolg werden. Darauf wird der Fokus liegen, ebenso wie auf den Erfahrungen, die ich bei der Durchführung der U-20-Weltmeisterschaft sowie in den letzten fünf Jahren als CEO von Ironman Oceania und der Leitung eines trans-tasmanischen Unternehmens gesammelt habe. Diese trans-tasmanische Erfahrung wird besonders hilfreich sein, wenn es darum geht, mit beiden Co-Gastgebern zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass wir sowohl den Spielern als auch den Fans ein einheitliches Erlebnis bieten.

Es wird ein bedeutendes und auch historisches Turnier, aus mehreren Gründen. Die erste FIFA Frauen-WM mit zwei Gastgeberländern und sogar zwei Konföderationen, die erste Turnierauflage mit 32 Teams, 9 Spielorte und 10 Stadien in Australien und Neuseeland. Was können wir 2023 von den Fans, den Spielorten und den beiden Gastgebern erwarten?

Ich denke, die Begeisterung und Unterstützung aus beiden Ländern wird fieberhaft sein. Ich glaube, dass es kein besseres Timing für die Ausrichtung dieses Turniers in Australien und Neuseeland hätte geben können. Die massive Unterstützung und der Schwung für den Frauensport in beiden Ländern ist phänomenal. Ich denke, dass die Öffentlichkeit wirklich dahinter stehen wird und es zu schätzen weiß, die Weltklasse-Talente zu sehen und zu unterstützen, die hier in unseren Ländern sein werden.

Die Fans können sich auf herausragenden Fussball mit vielen Talenten und ein außergewöhnliches Erlebnis in den Stadien freuen. Die Teams und Spielerinnen können die berühmte Gastfreundschaft und Freundlichkeit erwarten, für die die australische und neuseeländische Kultur berühmt ist, sowie ein professionelles und sicheres Turnier.


FIFA ernennt Geschäftsführer der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ 
31.05.21 - 09:00 - de.fifa.com

FIFA Women's World Cup Trophy 

Die FIFA hat heute den Geschäftsführer der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ in Australien und Neuseeland präsentiert.

David Beeche wird in dieser Funktion ab dem 14. Juni dieses Jahres zusammen mit den beiden Generaldirektorinnen Jane Fernandez und Jane Patterson die gesamte Durchführung des Turniers in Australien und Neuseeland leiten, das in etwas mehr als zwei Jahren ausgetragen wird.

David Beeche sagte heute zu seiner Ernennung zum Geschäftsführer der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™:

"Ich fühle mich geehrt, die Durchführung eines so wichtigen Turniers leiten zu dürfen – gerade jetzt, wo die Entwicklung des Frauensports und allgemein die Frauenförderung derart im internationalen Fokus stehen. Ich freue mich, gemeinsam mit den beiden ausrichtenden Verbänden und den Spielorten ein herausragendes Turnier auszurichten, das nicht nur erstklassigen Frauenfussball präsentiert, sondern für den Frauenfussball auf lange Sicht auch viel bewirken wird."

Der Neuseeländer verfügt über einen beeindruckenden Leistungsausweis sowohl in Australien als auch in Neuseeland und über mehr als 15 Jahre Führungserfahrung bei renommierten Unternehmen sowie nicht gewinnorientierten Organisationen in der Sport-, Veranstaltungs- und Tourismusbranche.

Die Ernennung ist nach der Wahl der Stadien in Australien und Neuseeland (zehn Stadien in neun Städten – Rekord) ein weiterer wichtiger Schritt bei den Vorbereitungen auf die nächste FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™.

In seinen früheren Funktionen bei der Leitung erfolgreicher Sportgroßveranstaltungen in den beiden Ländern hat Dave Beeche immer viel Wert auf vielfältige, leistungsstarke und dezentrale Teams gelegt und sich um die Förderung von Frauen in Führungspositionen verdient gemacht. So hat er etwa als Geschäftsführer des lokalen Organisationskomitees der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Neuseeland 2015™ heutigen Leiterinnen der anstehenden Rugby- und Kricket-Weltmeisterschaften der Frauen gefördert.

FIFA U20 World Cup CEO Dave Beeche and New Zealand musician and NZ Idol Judge Stan Walker (R) stand with school children Kazitoa Farani and Matilda Lako after Stan Walker was announced as an ambassador for the FIFA U20 World Cup

FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura erklärte: "Wir freuen uns, dass Dave im FIFA-Team ist und unsere neuen Büros in Australien und Neuseeland leiten wird. Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft wird immer populärer und stiess 2019 in Frankreich auf und neben dem Platz in neue Dimensionen vor. Zusammen mit den Gastgebern Australien und Neuseeland möchten wir diese Entwicklung 2023 vorantreiben und neue Massstäbe für dieses fantastische Turnier setzen."

Die neunte Ausgabe der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™, die vom 20. Juli bis 20. August 2023 in Australien und Neuseeland ausgetragen wird, ist die erste Frauen-WM mit 32 Teams.

Aktuelle Nachrichten und Informationen zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ sind auf den sozialen Kanälen der FIFA, unter dem Hashtag #FIFAWWC oder auf FIFA.com zu finden.


Montaignes Weg in der Musik und im Fussball
18.05.21 - 12:32 - de.fifa.com

2021 Eurovision contestant Montaigne

Im Laufe der Jahre hat sich schon so mancher Fussballer auch als Musiker versucht - meist allerdings mit nur überschaubarem Erfolg. Wie sieht es hingegen mit Musikern aus, die Talent für den Fussball haben? Die australische Sängerin Montaigne ist eine Vertreterin dieser Spezies.

Die aus Sydney stammende Sängerin, deren Geburtsname Jessica Cerro lautet, hatte ihr ganzes Leben lang mit Fussball zu tun. Ihr Vater Gus war in den 1990er Jahren eine feste Größe in der australischen National Soccer League und setzte seine Karriere im fussballbegeisterten Malaysia fort, wo er Titelgewinne in der Liga feierte und das Pokalendspiel im mächtigen Shah Alam-Stadion bestritt. Die junge Jess schien zunächst einen ähnlichen Weg einzuschlagen. Sie spielte in Sydney bei einigen Wettbewerben, doch dann startete sie fast zufällig eine Karriere im Musikbusiness und ihr Leben verlief in eine ganz andere Richtung.

In wenigen Tagen tritt Montaigne – benannt nach einem französischen Philosoph aus dem 16. Jahrhundert – beim Eurovision Song Contest an. Ganz ähnlich wie die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ist auch der internationale Musikwettbewerb ein Schmelztiegel der kulturellen Vielfalt. Mit ihren argentinischen, spanischen, philippinischen und französischen Wurzeln bringt Montaigne noch zusätzlichen Geschmack in die Mischung.

Ihre musikalische Bandbreite ist enorm und ähnlich abwechslungsreich wie viele ihrer Bühnenauftritte. Beim ESC wird Montaigne ihren Song Technicolour performen, der, wie sie sagt, von "Durchhaltevermögen und dem Mut handelt, der daraus entsteht, verletzlich sein zu können, um Hilfe bitten zu können und zu wissen, dass wir in Solidarität und Zusammengehörigkeit als Menschen stärker sind."

FIFA.com sprach mit Montaigne über ihre Beziehung zum schönsten aller Spiele, die sich ergänzenden Einflüsse von Musik und Fussball, die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 in ihrer Heimat und mehr.

Wie groß war der Einfluss des Fussballs in Ihrer Jugend?

Fussball hatte einen ziemlich starken Einfluss. Ich habe immer über Fussball geredet, Fussball geschaut, Fussball gespielt oder trainiert. Mein Vater hatte sein ganzes Leben lang Fussball gespielt und trainiert. Das ist seine große Leidenschaft, sein Ein und Alles. Daher liegt auch mir Fussball im Blut. Fussball war einfach immer präsent und es hat mir riesigen Spaß gemacht, Fussball zu spielen. Meine Erfahrungen im Team-Umfeld haben auch meine Psyche sehr beeinflusst.

Gab es eine Zeit, als Fussball der Kindheitstraum war?

Auf jeden Fall. Es gab eine Zeit, da stand für mich Musik als möglicher Karriereweg überhaupt nicht zur Debatte. Ich war eigentlich ganz gut im Fussball. Ich war zwar nicht die fitteste Spielerin, aber technisch ziemlich stark. Ich dachte, daraus könnte ich was machen (lacht). In der Schule war ich ganz gut im Fussball und malte mir schon ein Ivy-League-Stipendium mit Fussball aus. Doch dann kam plötzlich der Radiosender Triple J Unearthed und alles nahm eine andere Richtung.

Haben Sie zu Hause mit der Familie die Weltmeisterschaften gesehen?

Ja, das war einfach wundervoll. Das haben wir in meiner Kindheit gemacht. Das ganze Drumherum, das Erlebnis, die Medien. Wir waren natürlich in erster Linie für Australien, aber danach kam für meinen Vater wohl Argentinien und dann vielleicht Spanien.

Hat Ihr Vater Ihnen etwas aus dem Fussball beigebracht, das für die Musikkarriere hilfreich war?

Mein Vater ist ein sehr disziplinierter Mensch und ich denke, ich habe etwas von dieser Disziplin geerbt. Ich bin gut darin, fokussiert zu bleiben, im Team zu arbeiten, meine Meinung zu sagen, wenn es nötig ist und habe einfach diese Arbeitsmoral in mir. Man hat mir beigebracht, auf mein Wohlbefinden und meinen Körper zu achten und dafür zu sorgen, dass alles gut funktioniert. Letztendlich ist mein Körper ja mein Instrument, meine Stimme - und ich muss darauf achten, um eine gute Leistung zu bringen. Ich denke, dass all diese Aspekte aus dem Sport, wie man auf seinen Körper achtet und ähnliche Dinge, mir wirklich geholfen haben.

Sie haben gesagt, dass Sie kein großer Fan von Kunst als Wettbewerb sind, aber was gefällt Ihnen an der Tatsache, dass all diese verschiedenen Nationalitäten zusammenkommen, ganz ähnlich wie bei einer Fussballweltmeisterschaft?

Ich habe nichts gegen einen gesunden Wettbewerb, aber ich denke trotzdem, dass man Kunst eher nicht in eine Rangliste einordnen kann. Ich denke, die Kreativität von Künstlern ist subjektiv und man kann für Kunst keine Punkte vergeben und nicht wirklich auf die gleiche Weise Punkte erzielen wie im Fussball. Ich habe nichts gegen ein bisschen gesunden Wettbewerb, denn er ermutigt dazu, besser zu werden, und das gefällt mir. Der Wettbewerb ermöglicht es den Leuten auch, zusammenzukommen und das Können und die Proben der anderen zu sehen, was ich wirklich cool finde, und darin liegt ein großer Vorteil. Ich habe die letzten Wochen sehr genossen. Es war toll, all die Proben zu verfolgen und die verschiedenen Persönlichkeiten zu sehen, und ich bin dankbar, diese Einblicke zu haben und Teil dieses Wettbewerbs zu sein.

Worauf freuen Sie sich bei dem Abenteuer Eurovisions ganz besonders?

Abgesehen davon, einfach nur dabei zu sein und eines Tages sagen zu können 'Ich war bei der Eurovision', und das während einer Pandemie, ist es einfach eine verrückte Sache. Man vergisst oft das Ausmaß des ESC und wie viel Gewicht er in unserer Kultur hat. Es ist toll, dabei zu sein, wenn man dieses Prestige und den kulturellen Einfluss bedenkt.

Wie sehr wird die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 den Frauenfussball in Australien voranbringen und Frauen als Vorbilder etablieren?

Ich hoffe, dass diese WM die Menschen noch mehr für den Frauenfussball begeistert, denn wie wir alle wissen, sind Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen schmerzlich unterbezahlt. Ich verstehe, dass das zum Teil einfach wirtschaftlich begründet ist ... aber ich denke, es gibt Wege, dieses Problem zu lösen. Die Austragung der Frauen-WM wird dabei helfen, denn sie wird dazu führen, dass sich die Leute stärker für den Frauenfussball begeistern. Das alles live zu erleben und die Farben und den Trubel einer Weltmeisterschaft zu haben, wird bestimmt ein großer Vorteil sein.

2021 Eurovision contestant Montaigne


Magill inspiriert Nordirland - und ihre Nichte
14.05.21 - 09:10 - de.fifa.com

Northern Ireland players celebrate victory in the UEFA Women's Euro 2022 Play-off match between Northern Ireland and Ukraine at Seaview on April 13, 2021 in Belfast, Northern Ireland. 

"Die größte sportliche Leistung, die ich mir vorstellen kann" ist ein ziemlicher Ritterschlag.

Die instinktive Versuchung, dies als Übertreibung abzutun, wird nur noch größer, wenn man erfährt, dass es der nordirische Nationaltrainer selbst war, die genau dies über sein Team sagte. Es genügt allerdings bereits ein flüchtiger Blick auf die Zahlen, die hinter dem Aufstieg von Kenny Shiels' Team stehen, um seine überschwängliche Ehrung nachvollziehbar zu machen.

Die erfolgreiche Qualifikation Nordirlands für die UEFA EURO der Frauen war ein echtes Fussballmärchen und eine Leistung, die nicht einmal der stets überaus optimistische Shiels, erwarten konnte.

Schließlich hatte das Team von März bis September 2018 acht Spiele bestritten und alle acht verloren - bei einem Gesamt-Torverhältnis von 1:24. In der FIFA/Coca-Cola-Frauen-Weltrangliste war Nordirland bis auf Platz 66 abgestürzt. Mittlerweile haben sich die Nordirinnen wieder bis auf Platz 48 vorgearbeitet. Dennoch sind sie mit Abstand der am schwächsten platzierte EURO-Teilnehmer (Russland als zweitschwächstes Team belegt Platz 25.).

Unter den Teams, gegen die Nordirland während dieser Misserfolgsserie verlor, waren Kosovo, die Slowakei, die Republik Irland und die Ukraine. Beim Pinatar Cup im vergangenen Jahr musste Nordirland eine neuerliche Niederlage gegen die Ukraine hinnehmen, dieses Mal mit 0:4. Als die beiden Teams im EURO-Playoff im April 2021 erneut aufeinandertrafen, rangierte die Ukraine in der Weltrangliste 25 Plätze vor Nordirland.

Shiels' Kader, der nahezu vollständig aus Amateurinnen besteht, war durch nicht weniger als acht verletzte Spielerinnen deutlich geschwächt. Und dennoch gelang den Nordirinnen durch Siege im Heim- und Auswärtsspiel ein klarer und verdienter Gesamterfolg mit 4:1.

"Das ist wirklich eine fantastische Geschichte", so Simone Magill, eine von nur zwei Profis im Kader, gegenüber FIFA.com. "Ich habe von vielen Leuten gehört, dass man einen Film darüber machen sollte, und ich verstehe, was sie meinen, denn es ist wirklich eine inspirierende Geschichte.

Was wir mit diesem Team geschafft haben, das fast nur aus Amateuren besteht, ist ziemlich unglaublich. Obwohl ich erst 26 bin, gehöre ich schon seit fast 11 Jahren zum Team. Einige Spielerinnen sind sogar noch länger dabei, und wir haben schon sehr viele Tiefen zusammen erlebt.

Wir sind in einigen Spielen richtig unter die Räder gekommen. Ich hatte vorn im Sturm in einigen Spielen das Gefühl, dass ich kaum den Ball berührt habe. Das wird ziemlich frustrierend. Aber ich kann sagen, dass wir als Gruppe auch in diesen schweren Zeiten immer fest zusammengehalten haben, und das bedeutet, dass wir es jetzt umso mehr genießen können.

Jahrelang habe ich davon geträumt, mich für ein großes Turnier zu qualifizieren und Teil des ersten nordirischen Frauenteams zu sein, dem das gelingt. Das war alles, wovon ich geträumt habe. Der Sieg in diesem Playoff war der schönste Moment meiner Karriere."

Was die Qualifikation Nordirlands doppelt bewundernswert macht, ist die Art und Weise, in der sie zustande kam. Offensivfussball lautet das Erfolgsrezept, nachdem das Team früher eine sehr viel defensivere Einstellung hatte. Magill kann den Wendepunkt ganz genau benennen.

"Die Wende kam, als Kenny zum Nationaltrainer ernannt wurde (im Mai 2019) und er eine für uns völlig neue Spielweise eingeführt hat", so die Stürmerin von Everton. "In den Jahren vor ihm hatten wir stets die Einstellung, massiert in der Defensive zu stehen und möglichst zehn Spielerinnen hinter dem Ball zu haben. Doch er sagte uns von Beginn an: 'Ihr könnt spielen, also geht raus, schnappt euch den Ball und spielt ohne Furcht.'

"Unsere Feuertaufe mit dieser neuen Spielweise hatten wir gegen Norwegen. Doch selbst als wir vier und fünf Tore in Rückstand gerieten (Nordirland verlor 0:6) machte uns Kenny weiterhin Mut und forderte, aus der Abwehr heraus Offensivdrang zu entwickeln. Wir sahen, wie engagiert er dabei war, und das hat uns wirklich inspiriert, und anstatt uns darüber zu ärgern, haben wir daraus gelernt und genauso weitergespielt. Und schon bald stellten sich erste Ergebnisse ein."

Marissa Callaghan of Northern Ireland celebrates with teammates after scoring their team's first goal during the UEFA Women's Euro 2022 Play-off match between Northern Ireland and Ukraine at Seaview on April 13, 2021 in Belfast, Northern Ireland. 

Shiels' Stil ist natürlich nicht ohne Risiken, und diese wurden kürzlich in einem Freundschaftsspiel von England schonungslos aufgedeckt - am Ende stand ein 0:6 auf der Anzeigetafel. Doch obwohl Nordirland in der Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ wieder gegen England antreten muss und trotz der bevorstehenden Herausforderungen bei der UEFA EURO gibt es für Magill nicht die Option, dass Nordirland wieder in die defensive frühere Spielweise verfällt.

"Es stimmt, dass England uns im Februar ein sehr schweres Spiel geliefert hat", sagt sie. "Ich denke allerdings, dass einige der jüngeren Spielerinnen ein wenig zu sehr von den Stars im gegnerischen Team beeindruckt waren und ich glaube nicht, dass wir als Gruppe diesen Fehler noch einmal machen werden. Beim nächsten Mal werden wir uns voll reinhängen und alles geben.

Wir haben jetzt ein sehr gesundes Selbstvertrauen und können die Erfahrungen des vergangenen Jahres, in dem wir etwas erreicht haben, was niemand für möglich gehalten hat, mit in die WM-Qualifikation nehmen. Genau so wird es auch bei der EURO sein. Wir müssen die richtige Balance finden, aber wie ich Kenny kenne, habe ich keine Zweifel daran, dass wir weiterhin versuchen werden, schönen Fussball zu spielen, offensiv zu agieren und die Dinge zu tun, die uns überhaupt erst dorthin gebracht haben."

Simone Magill of Northern Ireland celebrates scoring her sides first goal during the UEFA Womens Euro Qualifier match between Wales and Northern Ireland at Rodney Parade on September 03, 2019 in Newport, Wales.

Die verwegene Spielweise und der unwahrscheinliche Erfolg haben die ganze Nation in ihren Bann gezogen. Und in ihrem engsten Umfeld findet Magill bereits ein Beispiel für die jungen Spielerinnen, die von ihr inspiriert werden.

"Meine fünfjährige Nichte hat erst vor ein paar Wochen angefangen, Fussball zu spielen", erklärt sie. "Sie hätte wahrscheinlich sowieso gespielt, da mein Bruder absolut fussballbegeistert ist, aber anscheinend hat sie das Endspiel im Fernsehen gesehen und allen erzählt: 'Eines Tages werde ich für Nordirland spielen, wie meine Tante Simone.'

Es war absolut toll, das zu hören, und hoffentlich haben noch viele andere Mädchen angefangen, den gleichen Traum zu träumen. Wir wollen ihnen ein Vorbild sein, und ich hoffe, wir haben ihnen gezeigt, was man erreichen kann, wenn man große Träume hat."

Northern Ireland players huddle on pitch, celebrating victory in the UEFA Women's Euro 2022 Play-off match between Northern Ireland and Ukraine at Seaview on April 13, 2021 in Belfast, Northern Ireland. 

Santos: "Meine Spielerinnen denken Tag und Nacht an Fussball"
13.05.21 - 08:00 - de.fifa.com

SANTOS Daniel

In Deutschland ist jedes siebte Mitglied im DFB weiblich. Damit sind 1,1 Millionen Frauen und Mädchen im Fussball aktiv. Eine Zahl, die Luxemburg nicht als Einwohner hat. Rund 626.000 Menschen leben in dem Großherzogtum, das an Belgien, Frankreich und Deutschland grenzt. Und während das DFB-Team bisher noch keine Ausgabe einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft verpasst hat, nimmt Luxemburg erstmals an einer Qualifikation für das globale Kräftemessen teil.

"Wir freuen uns sehr auf die Qualifikation", erzählt Daniel Santos, der das Team seit August 2020 als Trainer betreut, im Gespräch mit FIFA.com. "Wir haben im Verband und mit unserem Präsidenten lange darüber geredet, weil wir nicht genau wussten: Sollen wir? Sollen wir nicht? Wir wussten, dass wir zwei, drei große Nationen bekommen würden und eine Klatsche kassieren könnten oder werden. Das ist ebenso. Wir sind noch nicht soweit. Aber in zwei Jahren hätten wir dasselbe Problem. Wir stellen uns immer selbst in Frage, und irgendwann müssen wir ja mal anfangen."

Der Anfang für Luxemburg bedeutet Spiele gegen England, Österreich, Nordirland, Lettland und Nordmazedonien, das als einziges Team in dieser Gruppe eine schlechtere Platzierung in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste der Frauen aufweist als Luxemburg. "Es ist eine sehr attraktive Gruppe", so Santos zufrieden. "Wir können vielleicht den einen oder anderen Punkt klauen. Für uns ist es wichtig, dass wir die ersten Erfahrungen sammeln. Unsere Mannschaft hat ein Durchschnittsalter von 21 Jahren. Das ist sehr jung und gut für die nächste Quali und die Zukunft. Es ist wichtig, dass wir jetzt anfangen, unsere Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass wir für die eine oder andere Überraschung sorgen können, auch wenn es nicht in Punkten, sondern im Spielerischen ist." Jung ist nicht nur das Durchschnittsalter seiner Spielerinnen. Die Frauennationalmannschaft selbst wurde erst 2003 gegründet und ist mit ihren 18 Jahren ebenfalls noch ein "junger Hüpfer".

Nun gilt es den Frauenfussball in Luxemburg stetig weiterzuentwickeln und eine gesunde Basis zu schaffen. Dies liegt auch in den Händen von Santos, der ebenfalls Leiter der zugehörigen Nachwuchsabteilung ist.

"Momentan wollen wir den Frauenfussball wirklich nach vorne und auch in die Schulen bringen. Wir wollen den ganz Kleinen zeigen, dass auch die Mädels Fussball spielen können, dürfen und sollen. Bei einer Sichtung in Luxemburg haben wir 70 Spielerinnen entdeckt. Diese kommen einmal die Woche zum Training. Die Besten gehen dann in die U-12 und so weiter", beschreibt er und weist gleichzeitig auf die noch vorhandenen Probleme hin. "Wir haben eine U-14, 15-, 16- und 17-Mannschaft zusammengestellt. Es fehlen aber noch viele U-Mannschaften. Wir haben nicht genug Spielerinnen für eine U-19. In einigen Jahrgängen fehlen einfach die Spielerinnen. Wir haben jetzt den ersten Schritt gemacht. Ich bin froh, dass wir im nächsten Jahr schon mehr U-Mannschaften haben werden, zum Beispiel eine U-12 und U-13."

Hinzu kommt, dass 48% der Bevölkerung, also fast die Hälfte, Ausländer sind. Derzeit werden rund 170 Nationalitäten im Land erfasst. "Diese Spielerinnen trainieren zwar mit uns, aber sie dürfen nicht mitspielen. Wir haben uns für die U-17-Qualifikation im September angemeldet. Wir haben sechs, sieben Spielerinnen, die mit uns trainieren aber keinen Luxemburger Pass haben", so Santos.

Dank der Bekanntgabe der Teilnahme an der WM-Qualifikation ist das Interesse am Team gewachsen. Um dieses noch weiter zu steigern, setzt der Verband auch auf die Sozialen Medien. So soll an September alle zehn Tage eine Spielerin auf Instagram, Facebook oder TikTok vorgestellt werden. "TikTok habe ich vorher nicht gekannt, jetzt kenne ich das auch", erzählt der sympathische Luxemburger laut lachend. "Dadurch wollen wir den jungen Mädchen zeigen, dass sie auch Fussball spielen können", und vielleicht irgendwann den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffen, die sich in den Augen von Santos durch ihre Leidenschaft für den Fussball auszeichnet.

"Wir haben eine Generation, die steht mit dem Fussball im Kopf auf und geht mit dem Fussball im Kopf ins Bett. Ich denke auch so. Am Anfang war ich ein wenig perplex und habe mir gedacht: Okay, ich schaue mir das mal an. Nach den ersten Trainingseinheiten und Gesprächen habe ich gemerkt, dass sie nur darauf gewartet haben, dass sie jemand an die Hand nimmt und sagt: Wir können trainieren gehen, wir können etwas machen. Wir haben mit der A-Mannschaft bei Minus 10 Grad trainiert. Es kann regnen oder was auch immer. Sie sind immer da", zeigt sich der 39-Jährige begeistert. "Ein Beispiel: Im vergangenen Jahr hatten wir ein Länderspiel gegen die Färöer geplant. Dieses wurde wegen COVID annulliert. Wir hätten am Sonntag spielen müssen und ich habe gesagt: Okay, das Spiel ist abgesagt. Da haben die Spielerinnen gefragt: Trainer, können wir dann nicht einfach trainieren? Das gibt es bei den Männern nicht. Die sagen: Wir haben frei, das ist okay. Wenn die Spielerinnen trainieren wollen, sage ich nicht nein. Dann trainieren wir. Das ist der Unterschied, den ich gemerkt habe. Die Frauen wollen lernen und weiterkommen. Das motiviert mich und macht mir Freude ins Training zu gehen."

Wenn das nicht die besten Voraussetzungen sind!


Afrika vor zahlreichen Derbys und Spitzenspielen
11.05.21 - 17:21 - de.fifa.com

Desiree Ellis, Head Coach of South Africa poses for a portrait during the official FIFA Women's World Cup 2019 portrait session at Royal Barriere Hotel on June 05, 2019 in Le Havre, France. 

Aufbruchstimmung in Afrika: Am 10. Mai fiel der Startschuss zur ersten Etappe auf dem Weg zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 in Australien/Neuseeland. Die Auslosung zur Qualifikation in der Afrika-Zone für diese Frauen-Weltmeisterschaft fand im ägyptischen Kairo statt, da der CAF Afrikanische Nationen-Pokal der Frauen Marokko 2022 als Qualifikationsturnier fungiert.

Und wie sich herausstellen sollte, ist Spektakel von Anfang an garantiert. In der ersten Qualifikationsrunde gibt es dabei auch deshalb so viele Derbys, weil die Mannschaften ihren Regionen entsprechend eingeteilt wurden (CECAFA, COSAFA, UNAF, WAFU, UNIFFAC). So trifft zum Beispiel Ägypten im Norden auf Tunesien und Uganda im Osten auf Äthiopien. Weiter westlich hat Mali ein Rendezvous mit Guinea, während im südlichen Afrika Südafrika eine Verabredung mit Mosambik hat.

"Mosambik ist eine Mannschaft, die wir gut kennen. Wir haben schon oft gegen sie gespielt, vor allem im Cosafa Cup. Sie sind eine robuste Mannschaft und lassen den Ball gut laufen", warnte Südafrikas Trainerin Desirée Ellis bereits. "Außerdem soll man ja nie eine Mannschaft unterschätzen! Wir haben nur zwei Spiele, es kann also alles sehr schnell gehen. Wenn wir einen Gegner nicht ernst nehmen, kann uns das sehr teuer zu stehen kommen! Der Frauenfussball hat sich überall weiterentwickelt, die Teams sind besser, also müssen wir unser eigenes Spiel ebenfalls verbessern!"

Aber mehr noch als zu Nachbarschaftsduellen kommt es in dieser ersten Runde zu echten Spitzenspielen! Das Los wollte es, dass Nigeria und Ghana zum Auftakt aufeinandertreffen. Mit acht bzw. drei Teilnahmen haben diese beiden Mannschaften Afrika am häufigsten bei der Weltmeisterschaft vertreten.

"Es ist natürlich eine schwierige Auslosung. Wir haben viel Respekt vor Ghana. Wir wissen um ihre Stärken und Qualitäten. Es ist eine harte Aufgabe und der Druck ist groß, aber jeder Wettkämpfer muss für diese Art von Herausforderung bereit sein", sagte Nigerias amerikanischer Trainer Randy Waldrum. "Ich bin jedenfalls schon jetzt bereit, mich an die Arbeit zu machen und alles vorzubereiten."

"Auf eine Mannschaft dieses Kalibers zu treffen, macht Lust, noch härter zu arbeiten", findet Ghanas Trainerin Mercy Tagoe. "Es herrscht gegenseitiger Respekt zwischen unseren beiden Mannschaften. Es bleibt eine Tatsache, dass dieser Gegner uns noch mehr Einsatz abverlangen wird! Es ist gut zu wissen, was uns erwartet. Wir haben jetzt ein Ziel vor Augen und müssen uns an die Arbeit machen."

Die siegreichen Mannschaften der ersten Runde – ermittelt in Hin- und Rückspiel – qualifizieren sich für die nächste Runde, wo im selben Format gegeneinander gespielt wird. Die Sieger dieser zweiten Runde erhalten dann ein Ticket für die Endrunde des CAF Afrikanischen Nationen-Pokals. Das Turnier findet 2022 in Marokko statt.

Marokko, als Gastgeber automatisch für die Afrikameisterschaft qualifiziert, träumt von der ersten Teilnahme an der Frauen-WM. Der Verband hat die entsprechenden Mittel bereitgestellt und verdeutlichte seine Ambitionen zuletzt mit der Verpflichtung von Reynald Pedros, der 2018 zum The Best – FIFA-Welttrainer des Jahres – Frauen gewählt wurde. Pedros trainiert die A-Nationalmannschaft der Frauen.

"Wir werden natürlich diese frühen Runden beobachten und insbesondere die Mannschaften, die regelmäßig das Geschehen in Afrika diktieren. Wir warten die Qualifikation ab, um uns positionieren zu können. Wir werden dies mit ebenso viel Aufmerksamkeit wie Respekt beobachten. Wir haben den Ehrgeiz, uns zu einer der besten afrikanischen Frauenmannschaften zu entwickeln, und um das zu erreichen, dürfen wir nichts dem Zufall überlassen", so der französische Trainer, der zum Abschluss klarstellt:

"Was das Ziel angeht, gibt es keine zwei Meinungen. Die Afrikameisterschaft hat Priorität! Es ist ein Vorteil, als Gastgeber keine Qualifikation spielen zu müssen. Und es ist toll, dass Marokko das Turnier ausrichten darf. Wir spielen diesen Afrikanischen Nationen-Pokal natürlich, um ihn zu gewinnen. Entsprechend werden wir uns vorbereiten. Wir wissen, wenn wir das Halbfinale erreichen, nehmen wir an der Weltmeisterschaft teil. Das hat es in Marokko noch nie gegeben. Aber lassen Sie uns mal nichts überstürzen!"


Afrikanische Teams machen sich auf den Weg nach Australien/Neuseeland
09.05.21 - 09:09 - de.fifa.com

The draw for Africa's qualifiers for the FIFA Women’s World Cup Australia/New Zealand 2023™ and other tournaments.

Einige Tage, nachdem klar ist, welche europäischen Mannschaften gegeneinander antreten, machte sich auch Afrika bereit für die Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™.

Der CAF Afrikanische Nationen-Pokal der Frauen Marokko 2022 fungiert dabei als Qualifikationsturnier für die WM. Die Auslosung der Vorrundengruppen der kontinentalen Meisterschaft hat spannende Paarungen ergeben. Außerdem wurden die Qualifikationsspiele für die FIFA U-17-WM und der FIFA U-20-WM der Frauen ausgelost.

CAF Afrikanischer Nationen-Pokal der Frauen 2022: Gut zu wissen

Entwicklung

Die Auslosung ist insofern historisch, als erstmals in der Geschichte der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft vier direkte Qualifikationsplätze für die Afrika-Zone und zwei zusätzliche interkontinentale Playoff-Plätze vergeben werden. Zudem gehen beim kommenden neunten Weltturnier erstmals 32 Nationen an den Start und nicht wie noch zuletzt in Frankreich nur 24.

Mit der Anzahl der qualifizierten Teams steigt auch die Anzahl der an den Qualifikationen beteiligten Auswahlmannschaften. Tatsächlich wetteifern nicht weniger als 44 Mannschaften darum, mit Marokko an dem kontinentalen Turnier teilzunehmen, 24 mehr als beim letzten Mal im Jahr 2018. Dieser deutliche Anstieg ist Beleg für das größer werdende Interesse am Frauenfussball in Afrika und spiegelt darüber hinaus den Erfolg des Einsatzes der FIFA und der CAF für die Sportart wider.

Die FIFA Frauen-WM 2023 ist ein weiterer Meilenstein: Die Teilnahme von vier afrikanischen Mannschaften ist garantiert, zwei weitere können sich über die Playoffs qualifizieren.

Auslosung der afrikanischen Qualifikation zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien/Neuseeland 2023™
The draw for Africa's qualifiers for the FIFA Women’s World Cup Australia/New Zealand 2023™ and other tournaments.
The draw for Africa's qualifiers for the FIFA Women’s World Cup Australia/New Zealand 2023™ and other tournaments.
Africa's draw for the qualifiers for the FIFA U-20 Women's World Cup Costa Rica 2022.
The draw for Africa's qualifiers for the FIFA Women’s World Cup Australia/New Zealand 2023™.

Gut zu wissen: Afrika bei der FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft


Kgatlana: Finale verloren, Moral ungebrochen
08.05.21 - 07:32 - de.fifa.com

Thembi Kgatlana of South Africa poses for a portrait

Am Ende des letzten CAF Afrikanischen Nationen-Pokals der Frauen vor drei Jahren herrschte im südafrikanischen Lager eine Mischung aus Zufriedenheit und Enttäuschung. Denn mit dem Erreichen des Endspiels hatte sich die Mannschaft zwar erstmals überhaupt für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft qualifiziert – aber eben auch zum fünften Mal in der Geschichte die letzte Hürde gerissen, dieses Mal gegen Nigeria (0:0, 3:4 n. E.).

"Wer zuletzt lacht, lacht am besten", findet Thembi Kgatlana dennoch. Am Mikrofon von FIFA.com räumt die beste Spielerin und beste Torschützin der Afrikameisterschaft 2018 (5 Tore) zwar ein: "Nigeria ist lange Zeit tonangebend gewesen." (die Westafrikanerinnen gewannen 11 der 13 Titel, Red.). Sie sagt aber auch: "Aber ich habe das Gefühl, dass sich die Dinge zu ändern beginnen. Denn natürlich hat uns Nigeria damals im Finale im Elfmeterschießen geschlagen, aber genauso wahr ist, dass wir sie zum Auftakt mit 1:0 besiegt haben. Und es gibt ja nicht nur uns. Die Konkurrenz wird immer stärker in Afrika!"

Hätten Sie's gewusst?

Weil sie vom selben Kontinent kommen, weil beider Talent immens ist und weil beide in Spanien spielen (die eine bei Eibar, die andere beim FC Barcelona), werden Thembi Kgatlana und die Nigerianerin Asisat Oshoala oft miteinander verglichen. "Sie ist eine gute Spielerin mit viel Erfahrung, die ich aber nicht als Rivalin betrachte", sagt Kgatlana dazu. "Wir sind unterschiedliche Spielerinnen. Das ist, als würde man Lionel Messi und Cristiano Ronaldo vergleichen. Beide sind fantastische Spieler mit ganz eigenen Qualitäten. Warum sollte man sich da zwischen beiden entscheiden müssen?"

Gegenüber dem CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2018 gehen sage und schreibe 20 Mannschaften mehr in der Qualifikation an den Start. Dabei geht es auch um vier direkte Startplätze bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft. Hinzu kommen zwei Tickets für die interkontinentalen Playoffs. Gelegenheit für Neulinge also, es den Banyana Banyana gleichzutun, die vor Frankreich 2019 ebenfalls noch an keiner Weltmeisterschaft teilgenommen hatten.

Premierentor bei der ersten WM

"In Sachen Atmosphäre, Niveau und Leidenschaft ist nichts mit der WM vergleichbar. Das ist für jede Spielerin der Gipfel", sagt Kgatlana. "Für alle ist es ein Traum, das eigene Land auf höchstem Niveau vertreten zu dürfen. Es ist außergewöhnlich, sich mit den besten Spielerinnen der Welt messen zu können und zu ihnen zu gehören. Was mich betrifft, so kann ich davon gar nicht genug bekommen!"

Mit Blick auf die Moral haben die drei Vorrundenniederlagen 2019 in Frankreich (1:3 gegen Spanien, 0:1 gegen die VR China und 0:4 gegen Deutschland) also offensichtlich keine Spuren bei Kgatlana hinterlassen. Sie persönlich kann sich allerdings auch damit trösten, durch ihr Tor gegen Spanien in die Geschichte eingegangen zu sein: als erste Südafrikanerin, der ein Tor bei einer Weltmeisterschaft gelang.

"Wir haben so viele Jahre darauf gewartet, das WM-Ticket zu lösen. So viele Jahre der Vorbereitung, der Hoffnung, der Enttäuschung. Und dann schaffen wir es endlich und ich schieße bei unserem Debüt gleich ein Tor, das war das Tüpfelchen auf dem i", findet Kgatlana. "An dieses Tor werde ich mich den Rest meines Lebens erinnern. Ich kann noch in allen Einzelheiten schildern, wie es zustande gekommen ist. Es war auch wirklich wichtig, dass wir getroffen haben, denn das milderte ein wenig den Schmerz, dass wir nicht über die Gruppenphase hinausgekommen sind. Kurz, dieses Tor ist etwas ganz Besonderes für mich!"

Ein Titel zu verteidigen, einer zu gewinnen

Und Tore hat Thembi Kgatlana nun wahrlich schon reichlich geschossen, immer und überall. Das gilt nicht nur für ihre 59 Länderspiele (19 Tore), die sie größtenteils in Afrika bestritten hat. Kgatlana war auch in Nordamerika aktiv (in den USA bei Houston Dash), in Asien (in der VR China bei Beijing BG Phoenix) sowie in Europa (in Portugal bei Benfica Lissabon und in Spanien bei Eibar). Die vielen Stationen verwundern eigentlich nicht, wenn man weiß, dass die 25-Jährige einen Abschluss in Touristik hat.

"Ich spiele gern in Spanien, aber es stimmt schon: Mir ist es nicht so wichtig, wohin es mich verschlägt, so lange ich dort nur Fussball spielen kann", sagt Kgatlana, die in 21 Partien für Eibar auf zehn Tore kommt. "Überall, wo ich hinkomme, will ich die Beste sein, im Training wie im Spiel. Das gelingt leichter, wenn ich in eine Mannschaft komme, die meine Spielweise versteht. Und in so einer bin ich aktuell. Nach der letzten, wegen COVID-19 verkürzten Saison bei Benfica bin ich froh, wieder auf dem Platz stehen zu können."

Was sich gut trifft, denn ab jetzt geht es Schlag auf Schlag für Kgatlana. Die Saison in der spanischen Liga biegt auf die Zielgerade ein und darüber hinaus stehen Herausforderungen mit Südafrika an. In der COSAFA-Meisterschaft der Frauen gilt es, einen Titel möglichst zu verteidigen – und bei der Afrikameisterschaft einen zu gewinnen!

Thembi Kgatlana of South Africa poses for a portrait


Kozlova und die Magie der Zahlen 
03.05.21 - 09:14 - de.fifa.com

Nicole Kozlova(C) Ukraine 

"Sicherlich bin ich enttäuscht, aber ich bin die Art von Spielerin, die weiß, dass wir nichts ändern können, sobald es passiert ist. Im Herbst beginnt die WM-Qualifikation. Der Fokus liegt darauf, neu zu starten, uns zu verbessern und unsere Fehler zu beheben. Offensichtlich gab es Fehler unsererseits, an denen wir arbeiten und die wir beheben müssen. Wir müssen daran arbeiten, unser Spiel auf das nächste Level zu bringen und wie wir konkurrenzfähig sein können. Es ist schwer, ganz sicher. Für mich persönlich ist es ärgerlich. Es fühlt sich an, als wäre es eine dieser einmaligen Gelegenheiten gewesen und man weiß nicht, wann sich die Nächste ergibt. Man muss es hinter sich lassen, weitermachen und sehen, was man als Nächstes tun kann."

Es sind sehr klare und reflektierende Worte, mit denen Nicole Kozlova auf das Aus der Ukraine im Kampf um einen EM-Startplatz im Interview mit FIFA.com zurückblickt. In den Playoffs verlor die Ukraine deutlich mit 1:4 gegen Nordirland. Damit war der Traum von der zweiten EM-Teilnahme nach 2009 geplatzt.

Aber wie heißt es so schön: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Am Freitag wurden die Gruppen der UEFA-Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ ausgelost. Dort trifft die Ukraine auf Spanien, Schottland, Ungarn und die Färöer Inseln.

"Auf den ersten Blick denkt man: Wow, das ist eine schwere Gruppe. Ich habe zum Beispiel noch nie gegen Spanien und Ungarn gespielt. Auf Schottland sind wir bereits ein paar Mal getroffen. Es sind also neue Mannschaften und herausfordernde Teams", analysiert Kozlova. "Aber es ist Fussball, und jeder kann jeden Tag gewinnen. Das sieht man immer öfter. Man sieht es auch im Männerspiel. Die Kluft ist kleiner geworden und zeigt einfach, dass jeder jeden schlagen kann. Ich denke, wenn wir uns gut aufstellen und jeder das tut, was er tun kann, und wir eine gute Mentalität haben...Dann haben wir eine Chance. Man kann nie sagen, dass wir keine Chance haben. Man muss alles geben, das Beste daraus machen und hoffentlich eine weitere einmalige Gelegenheit bekommen."

Als 31. der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste der Frauen sind die Ukrainerinnen nicht unbedingt der Favorit auf den Gruppensieg, doch die 20-Jährige setzt dabei auf das Kollektiv der Mannschaft. Leidenschaft und Kampfgeist zeichnen die Elf von Trainerin Nataliia Zinchenko aus. "Jedes Mal, wenn ein Spiel im Fernsehen läuft, schauen wir es gemeinsam an und lernen mehr über das Spiel. Wir lesen Bücher über diesen und jenen Trainer, diese Taktik und so weiter. Ich liebe es einfach, diese Leidenschaft zu sehen. Wir kämpfen immer. Wir sind vielleicht nicht die technisch versierteste Mannschaft, aber wir kämpfen. Das ist es, was uns ausmacht und solange wir diese Einstellung haben, werden wir die Ergebnisse erzielen."

Kozlova selbst bringt besondere Erfahrungen mit in die Mannschaft. Dabei geht es weniger um die Einstellung, sondern mehr um die Athletik. Die in Toronto geborene und aufgewachsene Stürmerin spielt derzeit in den USA für Virginia Tech und profitiert von der dortigen Art des Trainings. "Die College-Teams sind sehr athletisch. Man kommt rein und es gibt immer einen Fitnesstest nach dem anderen. Das Training basiert wirklich auf der Schnelligkeit des Spiels. Man muss sich nur das Frauen-Nationalteam der USA anschauen. Sie machen 90 Minuten lang hohes Pressing, und das erfordert ein gewisses Maß an Fitness", erklärt Kozlova.

"Das ist es, was ich mitbringe. Meine beste Form und Kondition, diese Intensität und Spielgeschwindigkeit. Was die Einstellung betrifft: Es ist ein Fussballspiel und das ist irgendwie überall gleich. Die Leidenschaft und die Liebe für das Spiel. Vielleicht ist die Art, wie man das Spiel sieht, ein bisschen anders. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich etwas anderes mitbringe. Jeder hat seine eigenen Fähigkeiten. Das ist der Grund, warum es die beliebteste Sportart der Welt ist. Jeder kann spielen, jeder spielt und jeder spielt anders."

Kozlova, die 2019 ihr Debüt in der Nationalmannschaft gab, ist sich aber auch bewusst, dass sie von den Möglichkeiten profitiert, die ihr Kanada und die USA bieten. In der Ukraine sind diese für junge Mädchen noch beschränkt, auch wenn sich der Frauenfussball langsam in die richtige Richtung bewegt.

"Wir versuchen einfach, die Popularität von Anfang an zu steigern. Die Basis wird nicht größer, wenn man nicht viele kleine Mädchen hat, die spielen. Die Anzahl der Mädchen, die bis zum Ende durchhalten, ist sehr klein – sogar hier in Kanada. Die Mädchen, mit denen ich gespielt habe, als ich 14, 15 Jahre alt war, sind teilweise weggegangen. Vielleicht nehmen noch vier oder fünf von uns den Sport wirklich ernst. Selbst wenn es eine große Anzahl an Spielerinnen gibt, wird diese kleiner und kleiner. In der Ukraine braucht man diese Basis – die haben wir im Moment nicht wirklich. Aber das ändert sich gerade. Vor kurzem wurde beschlossen, dass jedes Profi-Männerteam auch ein Frauenteam haben muss."

Definitiv eine gute Investition in die Zukunft. Eine Zukunft, die auch Kozlova fest im Blick hat. Im Hauptfach studiert sie Computational Modeling und Datenanalytik, im Nebenfach Mathematik. "Ich war schon immer eine Art Analytiker. Das hat für mich immer Sinn gemacht. Ich mache auf dem Spielfeld immer Witze darüber. Wenn es einen Freistoß gibt, denke ich: Ich muss von diesem Winkel aus treffen, damit er in eine bestimmte Ecke fällt. Das ist eine Art Spielerei von mir. Ich berechne das nicht wirklich. Sicherlich habe ich schon immer auf Zahlen geachtet. Ich habe es aber noch nicht wirklich auf mein Spiel angewendet. Aber mit meinem Abschluss möchte ich Fussballanalyst werden. Ich finde es sehr interessant, verschiedene Taktiken zu analysieren, verschiedene Prozentsätze und Torschüsse zu betrachten."

Und wer weiß, vielleicht wird sie dem ukrainischen Frauenfussball auch nach dem Karriereende erhalten bleiben und mit ihrer Expertise dazu beitragen, die nächsten Schritte in der Entwicklung voranzutreiben.